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Physio

Warum ist Bewegung so wichtig?

By August 14, 2022Oktober 2nd, 2022No Comments

Warum ist Bewegung wichtig?

Der Name Bewegungsapparat kommt nicht von ungefähr. Unser Körper ist zum Bewegen konzipiert. Denn Bewegung ist nicht nur essentiell um Muskulatur zu erhalten oder aufzubauen. Wer sich regelmäßig bewegt, beeinflusst dadurch nicht nur auf positive Weise die Gelenke, Muskeln und Sehnen. Bewegung beeinflusst auch auf positive Art und Weise Lymphe, Organe und Psyche.

  • Was passiert mit meinem Körper, wenn ich mich mehr bewege?
  • Was passiert mit meiner Psyche, wenn ich mich mehr bewege?
  • Wie wirkt sich mehr Bewegung auf meine Denkfähigkeit aus?
  • Was passiert, wenn ich mich zu wenig bewege?

Was passiert mit meinem Körper, wenn ich mich mehr bewege?

Bei jeder Bewegung ziehen sich Muskeln zusammen oder entspannen sich. Sie sind für den Antrieb des Körpers verantwortlich. Bei Bewegung werden Muskeln mehr durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Zudem werden die Sehnen und Bänder bewegt und gestärkt. Dies schützt wiederum die Gelenke. Wenn wir uns regelmäßig mehr bewegen, bauen wir zusätzliche Muskelmasse auf, sodass der Körper den neuen Anforderungen gewachsen ist. Bewegen wir uns nicht, baut der Körper die nicht benötigte Muskulatur wieder ab. Körperliche Aktivität verbraucht Energie, die die Muskeln benötigen, um sich zusammenzuziehen. Diese Energie beziehen die Muskeln aus aufgenommenen Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.

Durch regelmäßige Bewegung wird auch die Herzmuskulatur trainiert und gestärkt. Das Herz vergrößert sich und kann mehr Blut in den Körper pumpen. So nimmt es pro Herzschlag mehr Sauerstoff auf und die Durchblutung des Körpers verbessert sich. Langfristig sinkt der Ruhepuls durch regelmäßige Ausdauerbelastung.

Regelmäßige Ausdauerbelastung stärkt auch die Atemmuskeln und die Lunge. Dadurch kann man schneller und tiefer atmen und so die Möglichkeiten der eigenen Lunge besser nutzen. Die Atmung wird dadurch langfristig effektiver – sie passt sich schneller und besser an wechselnde Belastungen an. Durch das erhöhte Lungenvolumen kann mehr Sauerstoff über das Blut aufgenommen werden. Dadurch kann der ganze Körper besser mit Sauerstoff versorgt werden. Die Muskeln werden besser versorgt und sind leistungsfähiger. Wer regelmäßig Ausdauertraining macht, gerät nicht mehr so schnell aus der Puste.

Was passiert mit meiner Psyche, wenn ich mich mehr bewege?

Bewegung wirkt sich unabhängig von Geschlecht und Alter positiv auf die psychische Gesundheit aus und kann das persönliche Wohlbefinden verbessern. Ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität ist bei vielen Menschen wichtig für eine gute Lebensqualität und mentale Gesundheit.

Durch Bewegung wird das Gehirn besser durchblutet. Es erhält dadurch mehr Sauerstoff und in bestimmten Regionen des Gehirns werden vermehrt neue Nervenzellen gebildet. Außerdem werden verstärkt verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, zum Beispiel Endorphine, die sogenannten Glückshormone. Weiter werden die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin vermehrt gebildet, die im Gehirn u. a. an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus, des Blutdrucks, von Emotionen sowie der Darmfunktion beteiligt sind. Die Stresshormone Kortisol und Adrenalin werden durch regelmäßige körperliche Aktivitäten abgebaut.

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten einen Zusammenhang zwischen dem Maß an Bewegung und der psychischen Gesundheit feststellen. Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, haben im Durchschnitt weniger mit Depressionen und Angststörungen zu kämpfen. Ein körperlich verbesserter Fitnesszustand beeinflusst zudem positiv das Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit. Zudem lässt sich die Schlafqualität durch eine moderate körperliche Aktivität verbessern.
Wie wirkt sich mehr Bewegung auf meine Denkfähigkeit aus?

Regelmäßige körperliche Aktivität führt zu einer besseren Durchblutung des Gehirns und damit auch zu einer besseren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Körperliche Aktivität kann sowohl kurzfristig als auch langfristig einen positiven Einfluss auf die Leistungen unseres Gehirns ausüben:

  • Nervenbahnen und Verbindungen zwischen Nervenzellen bleiben länger erhalten.
  • Das Gehirnvolumen und die Gedächtnisleistungen im Alter bauen sich langsamer ab.
  • Bei einer Alzheimererkrankung schreitet diese langsamer voran.
  • Bei Menschen mit Depressionen oder Schizophrenie wird die geistige Leistungsfähigkeit erhöht.

Bei Schmerzen ist Sport oder Bewegung besser als Sofa und Schonhaltung.

Gerade bei Schmerzen ist es wichtig sich adäquat zu bewegen. Dies mag für manche seltsam klingen. Doch gerade bei z.B. Rückenschmerzen, bei denen sich keine konkrete Ursache findet bringt es sehr viel in die Bewegung zu gehen. Dies können je nach Schmerzstärke leichte Bewegungs- und Mobilisationsübungen sein. Oder auch Kräftigungs- und Stabilisationsübungen und Muskelaufbau.

Wer es schafft seinen Schweinehund zu überwinden und in die Bewegung zu gehen wird auf lange Sicht wesentlich weniger körperliche Beschwerden verspüren und mehr Freude am Bewegen haben.

Was passiert, wenn ich mich zu wenig bewege?

Bewegungsmangel führt zu verschiedenen Veränderungen im Körper. Alles was der Körper nicht braucht baut er automatisch ab. Bei weniger Bewegung wird die nicht benötigte Muskulatur abgebaut. Der Körper wird schwächer. So wird zum Beispiel die Rumpfmuskulatur abgebaut und somit wird die Haltefunktion des Körpers schlechter. Dadurch entstehen Haltungsfehler oder im weiteren Verlauf auch Schäden der Wirbelsäule da das Muskuläre Stützkorsett fehlt und jede Bewegung direkt und ungehindert auf die Wirbelsäule geht. Haltungsfehler beeinträchtigen meist die Organfunktionen im Brustkorb, im Bauchraum und im Becken. Eine geschwächte und verkümmerte Muskulatur im Bereich des Fußes und der Wade kann zu Plattfüßen führen, denn geschwächte Muskeln sind nicht in der Lage, das Fußgewölbe zu halten, wenn ein zunehmendes Körpergewicht auf den Füßen lastet.

Nimmt die Muskelmasse ab, benötigt der Körper weniger Energie. Dies führt dazu, dass man bei gleicher Ernährungsweise eher zunimmt.

Folgeerkrankungen bei zu wenig Bewegung

Es gibt wissenschaftliche Belege dafür, dass Bewegungsmangel die Entstehung verschiedener Erkrankungen fördert. So erhöht sich zum Beispiel das Risiko von Darmkrebs, Brustkrebs, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes sowie Osteoporose, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Depressionen, Demenz, Gelenkentzündungen und chronische Schmerzen. Um nur ein paar zu nennen.

Ebenfalls führt Bewegungsmangel zu Stimmungsschwankungen und das Stressempfinden ist gesteigert. Sportliche Menschen sind entspannter und ausgeglichener.

Nicht nur am Tag wirkt sich der Bewegungsmangel aus. Zu wenig Bewegung führt auch zu Schlafstörungen.

Bei älteren Menschen ist das Risiko eines Sturzes erhöht, da Bewegungsmangel zu Gangunsicherheit führt.